Friedrichshafen,

THW stellt sich auf der IBO vor

Unter dem Motto "THW - Mensch trifft Technik" fand vom 18.03-26.03.2006 eine Sonderausstellung in Halle 6A der Internationalen Bodensee-Messe (IBO) in Friedrichshafen statt. Der zuständige Geschäftsführerbereich Biberach/Riß organisierte damit auf rund 6000 qm eine riesige THW-Präsentation, bei der das ganze Einsatz-Spektrum der einzelnen Ortsverbände vorgestellt wurde.

Beteiligt waren die Ortsverbände Überlingen, Friedrichshafen, Weingarten, Pfullendorf, Riedlingen, Ehingen, Biberach/Riss, Blaubeuren, Ulm und Wangen/Allgäu.

Rund 40 Einsatzfahrzeuge, Anhänger, Boote und natürlich viele andere Gerätschaften konnten vom interessierten Publikum bestaunt werden. Gerade bei den kleinen Besuchern machten die großen blauen Lastwagen und Maschinen mächtig Eindruck.

Natürlich sollte den Besuchern auch demonstriert werden, wie das THW im Einsatz arbeitet. Dazu wurden eine Woche vor Messebeginn ausgiebige Vorbereitungen getroffen. In der Mitte der Messehalle wurde ein riesiger Sandplatz aufgeschüttet und ein realistisches Trümmerfeld angelegt. Zwischen den Trümmerteilen mussten die Helfer teilweise unter Atemschutz verletzte oder eingeklemmte Personen orten und aus der Gefahrenlage befreien. Mit Kernbohrgerät und Gesteinssäge demonstrierten die THWler wieder einmal, wie leistungsstark das THW arbeitet und wo es überall eingesetzt werden kann. Denkt man nur einmal an die vielen Auslandseinsätze der SEEBA- und SEEWA-Einheiten, die innerhalb kurzer Zeit irgendwo auf dem Erdball eintreffen, um Menschenleben zu retten und professionelle Hilfe nach Naturkatastrophen zu leisten.

Aber dies war schließlich nicht Sinn und Zweck dieser ganzen Ausstellung, die die THW-Ortsverbände schwer forderte. Vielmehr sollte dabei den Bürgerinnen und Bürgern im Bodenseekreis und der Umgegend gezeigt werden, dass das THW keine Konkurrenz zur Feuerwehr darstellen soll und ist, sondern für ganz andere Fachgebiete spezialisiert wurde und somit die Feuerwehren und andere Katastrophenschutzorganisationen unterstützt und ergänzt. Der Konkurrenzkampf zwischen Feuerwehr und THW ist ja wie in vielen anderen Gebieten Deutschlands auch, leider im Bodenseekreis und Oberschwaben immer wieder an der Tagesordnung und Gesprächsthema. Den Besuchern wurden an diesen neun Messetagen ausgiebig die Technik hautnah an den Fahrzeugen durch fachmännisches Personal erklärt, so wurde sogar bei einigen Kindern die Lust geweckt, sich in einer örtlichen THW-Jugendgruppe zu engagieren.

Um die technische Ausrüstung des THW hautnah zu erleben, hatten Kinder und auch Erwachsene die Möglichkeit, mit den Hebekissen eine Betonplatte anzuheben oder mit Schere und Spreizer zu arbeiten.
Auf dem Messe-See am Haupteingang der Neuen Messe Friedrichshafen konnten sich die Besucher von der Pumpleistung einer Hannibal-Pumpe überzeugen, die pro Minute starke 5000 l Wasser fördern kann!

Vier mal am Tag fanden Vorführungen auf dem Trümmergelände statt, die durch entsprechende Beleuchtung, Soundeffekte und die Verdunkelung der Messehalle, besonders realistisch wirkten. Zunächst traf der GKW I des Ortsverbandes am Einsatzort ein, aus dem Helfer mit schwerem Atemschutz stiegen. Zugführer Robert Johannsen gab den Auftrag zur Ortung von Verletzten und Verschütteten auf dem Trümmerfeld. Kurze Zeit später trafen Bergungshelfer ein, die ein verletztes Mädchen aus einem Kanalsystem bargen. Da dort enge Platzverhältnisse herrschten, gestaltete sich die Bergung mit der Bergeschleppe recht schwierig. Über einen Dreibock wurde das Mädchen dann schließlich aus dem Kanalschacht geborgen.

Dass das THW auch unter dem Wasser arbeiten kann, bewies die THW-Tauchergruppe, die viele interessante Geräte in ihrem Übungscontainer vorführte. Mit einer Art Ballon wurde ein Steinbrocken angehoben. Da Sauerstoff bekanntlich nach oben steigt, bleibt die Luft in diesem Ballon und kann schwerere Lasten anheben.
Am Eingang der Messehalle stand die THW-Jugend mit einem großen Pavillion für Fragen über die Jugendarbeit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk zur Verfügung. Für die Kleinen unter den Messebesuchern wurden Bastelbögen bereitgehalten, aus dem in kurzer Zeit ein "Papp-GKW" entsteht.

Als besonderes Highlight galt auch die Fahrzeugübergabe eines neuen GKW I, der den - in die Jahre gekommenen - Mercedes "Rundhauber"-GKW des THW Ortsverbandes Friedrichshafen ersetzen sollte. Dazu waren auch Regierungsvertreter geladen, die das neue Einsatzgerät an die glücklichen Helferinnen und Helfer feierlich übergaben.

Mit dieser Veranstaltung hat das THW sicherlich einmal mehr bewiesen, dass die "Blauen Engel" sowohl in der Bundesrepublik Deutschland, als auch im Ausland nützliche und notwendige Arbeit leisten und ihren Fuhr- und Maschinenpark keinesfalls als eigennützigen Verein unterhalten. Denn diese Sichtweise ist sicher bei vielen Bundesbürgerinnen und -bürgern verbreitet?!





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