Während sie besinnlich bei einer Weihnachtsfeier in der Sylvester-Halle saßen, fuhren draußen vor der Tür plötzlich die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rotem Kreuz auf. In der Küche eines benachbarten Gebäudes war ein Brand entstanden und hatte den Alarm ausgelöst. „Wir hatten davon gar nichts mitbekommen“, erinnert sich Leiter Bruno Wegmüller.
An gleicher Stelle fand nun die schon zur Tradition gewordene gemeinsame Übung von Feuerwehr, Deutschem Rotem Kreuz (DRK) und Technischem Hilfswerk (THW) statt. In der Halle selbst, so die Annahme, sollte ein Feuer ausgebrochen sein und acht Personen mussten aus dem verrauchten Gebäude gerettet werden. Die jungen Bewohner wurden als gefährdete Personen in das Szenario einbezogen. „Diese gemeinsame Übung ist schon vor vielen Jahren auf unsere Initiative erstmals zustande gekommen“, sagt Christoph Boes, der in Brachenreuthe für die Notfallkoordination verantwortlich ist. Es sei nicht nur wichtig, das richtige Verhalten zu erproben, sondern auch die Folgen eines vielleicht mutwillig ausgelösten Alarms zu erleben. Die drei Abteilungen des westlichen Ausrückebereichs der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen unter der Einsatzleitung des Hödingers Clemens Vogler harmonierten gut und konnten beim Einsatz auf ihr Tanklöschfahrzeug zurückgreifen. Nachschub an Wasser hatte das THW bereitgestellt, das von einem Abzweig der Bodenseewasserversorgung an der Landesstraße eine mehr als 500 Meter lange Leitung auf den Parkplatz der Schule legte. Dort füllten sie einen Container, von dem Löschkräfte hätten gegebenenfalls kontinuierlichen Nachschub beziehen können. Wenn schon bei der Übung nicht gespritzt wurde, wurde es zumindest feucht als nach der Übung die Wasserreserve wieder entleert werden musste. Unter Atemschutz hatte die Feuerwehr längst acht Personen aus dem verrauchten Saal geborgen und in die Obhut des DRK übergeben. Nach einer guten halben Stunde notierte der Protokollant: 20 Uhr Feuer aus.
Quelle: Suedkurier