Salem,

Kritisches Objekt und THW-Hilfe

Bericht des SÜDKURIER: Ein im Ernstfall sicher kritisches Objekt hatte sich die Abteilung Mimmenhausen der Freiwilligen Feuerwehr Salem unter ihrem Kommandanten Jürgen Nell für ihre Hauptprobe 2003 ausgesucht: Die Fritz-Baur-Grundschule. Diese Feuerwehr-Gesamtprobe zeigte aber noch etwas: Wie Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) zusammenarbeiten können.

Salem-Mimmenhausen (fw)

Die Übungsannahme: Im Hauptgebäude der Fritz-Baur-Grundschule war durch die Unachtsamkeit von Schulkindern im Nordwestzimmer des oberen Stockwerkes ein Brand mit starker Rauchentwicklung entstanden.Während der Pause hatten die Kinder im Papierkorb gezündelt. Rektor Franz-Dieter Fuchs und seine Lehrerinnen und Lehrern hatten gleichzeitig mit der Alarmierung der Feuerwehr bereits 70 Kinder auf den Rondellplatz im Schulhof evakuieren können, doch neun Kinder - gemimt durch die Jugendfeuerwehr Salem - im Zimmer des eigentlichen Brandherdes mussten durch die Feuerwehr gerettet werden. Drei von ihnen hatten einen Schock erlitten, sechs waren verletzt: Darunter Verbrennungen, Schnittwunden und gar ein offener Unterschenkelbruch. Sie wurden teils über das Treppenhaus, teils über die Drehleiter herausgeholt.

Den vielen Zuschauern, darunter natürlich auch die Eltern der Schulkinder, bot sich ein realistisches Szenario eines Einsatzes mit zahlreichen unterschiedlichen technischen Hilfsmitteln. Im Bereich der Schule standen gut ein halbes Dutzend Fahrzeuge. Denn zum Unglücksort waren über 30 Feuerwehrleute aus Mimmenhausen mit dem LF 16, dem TLF 16/24, der Drehleiter und dem SW 2000 geeilt. Dazu kamen unter Leitung von DRK-Kreisbereitschaftsleiter Manfred Sonntag die Rotkreuzhelferinnen und -helfer der SEG (Schnelle Einsatz-Gruppe) mit ihrem Gerät und - erstmals bei einer Hauptprobe in Salem - zwölf Helfer des Ortsvereins Überlingen des Technischen Hilfswerkes unter Leitung von Zugführer Robert Johannsen. Mit zwei sogenannten "Power-Moons" sorgte das THW für wesentlich bessere Ausleuchtung des Einsatzortes als es sonst möglich gewesen wäre, denn die Flutlichter waren an spezielle Stromaggregate angeschlossen. Dieser Einsatz wurde allgemein als Beispiel für eine mögliche gute Zusammenarbeit gewürdigt und man zeigte sich überzeugt, dass diese Kooperation Feuerwehr-THW nicht einmalig bleibt.

Die Atemschutzgruppe der Feuerwehr drang an den Brandherd vor, um zu löschen und die Verletzten zu retten. Der Flucht- und Rettungsweg über das Treppenhaus war durch starken Rauch zunächst versperrt, mit der Drehleiter mussten die Eingeschlossenen daher zuerst gerettet werden. Der Einsatz eines Überdruckbelüfters, der den Rauch aus dem Fenster drückte, ließ dann die weitere Rettung über das Treppenhaus zu.

Der Brand selbst wurde über den Hydranten an der Bahnhofstraße und über die Wasserentnahme mit Schlauchleitung am Kanal bekämpft.

Zur besseren Koordination war die Führungsgruppe der Gesamtwehr eingesetzt, für die Koordination der drei Hilfsorganisationen sorgten die Fachberater des Roten Kreuzes und des THW. Der "Fachberater Presse" Günter Meier versorgte auch den SÜDKURIER mit den aktuellen Daten des Unglückes sowie der Menschenrettung und Brandbekämpfung. Das DRK kümmerte sich um die Erstversorgung der Verunglückten sowie für die Diagnose vor der Weiterbehandlung im Krankenhaus.

In der anschließenden Manöverkritik im Feuerwehrgerätehaus dankte Jürgen Nell als Einsatzleiter und Abteilungskommandant allen Beteiligten und charakterisierte deren Arbeit als "sachlich und schnell". Ebenso dankten Johannes Thum für das DRK und Robert Johannsen für das THW für die hervorragende Zusammenarbeit. Gesamtkommandant Günther Laur sprach von der Schwierigkeit des Anleiterns durch die Schattenlamellen an der Südseite des Gebäudes und davon, "wie eng es zugeht auf dem Schulhof bei so vielen Rettungsfahrzeugen". Schulleiter Fuchs konnte allgemein den Dank für die Kooperationsbereitschaft entgegennehmen.





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