Neben anderen Themen rund um jene Unglücksnacht vom 1. Juli 2002 und die darauffolgenden Ereignisse wurden die Geschehnisse in und um Überlingen, Owingen und Taisersdorf thematisiert. Damals waren eine Tupolew 154 der Baschkirien Airlines mit einer Fracht-Boeing der DHL zusammengestoßen. 71 Menschen, zumeist Kinder kamen bei diesem tragischen Unglück zu Tode. Nicht aus Sicht der Flugsicherung, sondern aus dem Blickwinkel der Behörden und Organisationen, die mit der Aufarbeitung des Unglücks beschäftigt waren, sollte das Unglück beleuchtet werden.
Der Einladung zur Skyguide waren Vertreter der Polizeidirektion in Friedrichshafen, des Deutschen Roten Kreuz DRK in Überlingen sowie des Technische Hilfswerk in Überlingen gefolgt.
Für das THW berichtete OB Wuermeling eingangs mit einer Power-Point-Präsentation über den Aufbau der Bundesanstalt THW und deren ehrenamtlich getragene Struktur. Dabei erläuterte er auch die Gliederung der Technischen Züge, die Vielfalt der Fachgruppen, die Ausstattung der Einheiten sowie die Einsatzoptionen des THW im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz im Inland sowie bei der Humanitären Hilfe weltweit.
Im Zweiten Teil schilderten ZF Johannsen und OB Wuermeling die Einbindung des THW in die Sucheinsätze in der Unglücksnacht sowie die technischen Einsätze zur Unterstützung der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU), der Identifizierungskommission des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Kriminalpolizei an den darauffolgenden Tagen. Ein besonderer Schwerpunkt war der Frage gewidmet, wie die Einsatzkräfte während des belastenden Einsatzes sowie in der Folgezeit betreut wurden und wie sie die Erlebnisse mittlerweile verarbeitet haben.
In der anschließenden Diskussionsrunde waren Schwerpunktthemen unter anderem der Umgang mit der Konfrontation eines solchen Unglücks, zu dem die Helfer aus heiterem Himmel gerufen werden und die Frage nach der Einstellung der Helfer gegenüber dem oder den für das Unglück Verantwortlichen. OB Wuermeling stellte dabei klar, dass es nicht die Aufgabe der THW-Helfer sei, in einem solchen Einsatz der Frage nach Ursache oder Schuld nachzugehen, sondern auf ganz bestimmte Aufgaben und Anforderungen hin mit den Möglichkeiten der Technischen Hilfsleistung zu reagieren. So würden die THW-Helfer auch nach den Erlebnissen vom Juli 2002 bei einer neuerlichen Alarmierung ohne Vorbehalt den Einsatzauftrag annehmen, um nach ihren Möglichkeiten zu helfen. Sich darauf best möglichst vorzubereiten sei das stete Ziel der regelmäßigen Ausbildung und Übung der Helfer.
Die Mitarbeiter der Skyguide folgten den Informationen mit großem Interesse und dankten den Referenten stellvertretend für alle Einsatzkräfte für Ihr Engagement im Allgemeinen sowie ganz besonders anlässlich dieses Unglücksfalles. Es wurde vereinbart, für einen weiteren Informationsaustausch in Kontakt zu bleiben.